Analyse

Analyse

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Ana|ly|se [ana'ly:zə], die; -, -n:
systematisches Untersuchen, Prüfen von etwas hinsichtlich der einzelnen bestimmenden Komponenten und Faktoren:
eine Wasserprobe zur Analyse ins Labor geben; eine gründliche Analyse des Stils vornehmen.
Syn.: Prüfung, Untersuchung.
Zus.: Bodenanalyse, Satzanalyse, Stilanalyse, Textanalyse.

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Ana|ly|se 〈f. 19Zergliederung eines Ganzen in seine Teile, genaue Untersuchung der Einzelheiten, Auflösung ● qualitative \Analyse 〈Chem.〉 Bestimmung eines Stoffes nach Art seiner Bestandteile; quantitative \Analyse 〈Chem.〉 Bestimmung eines Stoffes nach der mengenmäßigen Zusammensetzung; spektrochemische \Analyse = Spektralanalyse [<grch. analysis „Auflösung“; zu analyein „auflösen“]

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A|na|ly|se [ ana- (1) u. -lyse], die; -, -n: Zerlegung eines Ganzen in seine Teile u. Bestimmung derselben nach Art (qualitative A., vgl. Nachweis, Identifikation) u. Menge (quantitative A., vgl. Bestimmung). Nach unterschiedlichen Gesichtspunkten unterscheidet man u. a. Elementar- u. Gruppenanalyse, Spurenanalyse, Makro-, Mikro-, Semimikro-, Submikro- u. Ultramikroanalyse sowie allg. chemische Analyse, physikalische Analyse u. enzymatische Analyse.

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Ana|ly|se , die; -, -n [mlat. analysis < griech. análysis = Auflösung, Zergliederung, zu: analýein = auflösen, zu: lýein, Lysis]:
1. (bildungsspr.) Untersuchung, bei der etw. zergliedert, ein Ganzes in seine Bestandteile zerlegt wird:
eine wissenschaftliche, sorgfältige A.;
die A. der Marktlage;
eine A. machen, vornehmen, durchführen.
2. (Chemie) Ermittlung der Einzelbestandteile von zusammengesetzten Stoffen od. Stoffgemischen mit chemischen od. physikalischen Methoden:
eine quantitative, qualitative A. durchführen.

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I
Analyse
 
[griechisch »Auflösung«] die, -/-n,  
 1) allgemein: Zergliederung, Zerlegung, Trennung eines Ganzen in seine Teile, Untersuchung eines Sachverhalts unter Berücksichtigung seiner Teilaspekte.
 
 2) Chemie: quantitative und qualitative Bestimmung der Bestandteile einer unbekannten Substanz mit Methoden der analytischen Chemie.
 
 3) Literaturwissenschaft: Bezeichnung für werkbezogene Untersuchungsmethoden als Grundlage der Interpretation, so Strukturanalyse (Bestimmung der Elemente, die einem Werk seinen spezifischen Charakter verleihen: Aufbau, Motivgeflecht usw.), Stilanalyse (Stilebenen, Bildlichkeit, Satz-, Periodenbau usw.). (Analyse 11), Literaturwissenschaft)
 
 
A. Behrmann: Einf. in die A. von Verstexten (21974);
 A. Behrmann: Einf. in die A. von Prosatexten (51982).
 
 4) Mathematik: 1) in der Analysis die harmonische Analyse; 2) in der mathematischen Statistik die Clusteranalyse, die Diskriminanzanalyse, die Faktorenanalyse, die Korrelationsanalyse, die Kovarianzanalyse, die Regressionsanalyse (Regression) und die Varianzanalyse.
 
 5) Meteorologie: die Untersuchung einer Wetterlage mittels Karten, Vertikalschnitten und anderen Diagrammen, Wettervorhersage.
 
 6) Musik: musikalische Analyse.
 
 7) Pädagogik: unterrichtsmethodisch der Grundsatz, nach dem vom (zunächst undifferenzierten) Ganzen zu den Teilen fortgeschritten wird, die dann in der darauf aufbauenden Synthese wieder zu einer strukturierten Ganzheit zusammengeschlossen werden. Der analytische Erstleseunterricht nimmt seinen Ausgang von Worten oder kurzen Sätzen statt von Lauten oder Buchstaben. - J. F. Herbart bezeichnete den vom Kind und seiner Vorstellungswelt ausgehenden Unterricht als analytisch, den von den Sachen ausgehenden, den Gedankenkreis erweiternden als synthetisch.
 
In der lehrtheoretischen Didaktik der Berliner Schule von P. Heimann, G. Otto, W. Schulz werden in der Unterrichtsanalyse die Strukturmomente des Unterrichts in ihrem Zusammenwirken untersucht (Intention, Thematik, Methodik, Medienwahl sowie die anthropogenen und soziokulturellen Voraussetzungen), in der lerntheoretischen Didaktik von R. Gagné die externen und internen Lernvoraussetzungen ermittelt.
 
 8) Philosophie: die gedankliche Auflösung eines begrifflichen oder realen Ganzen in seine Teile; auch der Rückgang von der Wirkung auf die Ursache oder vom Bestand eines Seienden auf die bedingenden Prinzipien und Gesetze; eine der Synthese entgegengesetzte Erkenntnismethode.
 
Entsprechend dem Vorrang der spekulativ-synthetischen Denkweise wurde die Analyse ursprünglich in der philosophischen Tradition (Aristoteles) ausschließlich als logische Operation verstanden. Erst in der Renaissance entstand eine von der Analyse her aufbauende Wissenschaftsmethodologie, die, zunächst von allgemein-theoretischem Charakter, im Rahmen der Entwicklung der neuzeitlichen Naturwissenschaften im Lauf des 16. und 17. Jahrhunderts (G. Galilei, I. Newton) zunehmend zu einer praktisch-empirischen, experimentellen Verfahrensweise wurde. Der Empirismus sah im analytisch-empirischen Vorgehen schließlich die einzige Methode zur sicheren Erlangung eines Wissens überhaupt. I. Kant unterschied zwischen logischer Analytik, die von allen gegenständlichen Beziehungen abstrahiert, und transzendentaler Analytik, die nach den Bedingungen der Möglichkeit der Gegenstände der Erfahrung fragt.
 
Die weitere philosophische Entwicklung wurde zum einen durch die Deutung von Analyse und Synthese aus ihrer dialektischen Bezogenheit aufeinander in der Lehre Hegels bestimmt, an die die Wissenschaftstheorie des dialektischen Materialismus anknüpfte, zum anderen durch die zum Teil programmatische Betonung der analytischen Methode im Positivismus und den besonders sprachanalytisch orientierten Richtungen des Neopositivismus und der analytischen Philosophie.
 
 9) Psychologie: Die psychologische Analyse kann sich richten auf ein Erlebnis oder einen Erlebniszusammenhang (Erlebnisanalyse), den Ausdruck, z. B. in Mimik, Gestik, Pantomimik, Gang, Sprache, Handschrift (Ausdrucksanalyse, Sprachanalyse), die statistische Häufigkeit bestimmter Kommunikationsinhalte (Inhaltsanalyse), Leistungen verschiedenster Art (Leistungsanalyse, Arbeitsanalyse), den Lebenslauf (Lebenslaufanalyse) oder einen Charakter als Ganzes (Charakteranalyse), ferner auf eine philosophisch-anthropologische Psychotherapie (Daseinsanalyse). - Im engeren Sinn untersuchen die Psychoanalyse nach S. Freud und die analytische Psychologie nach C. G. Jung Bedingungszusammenhänge zwischen bewussten und unbewussten Vorgängen. Als Analyse wird hiernach die psychotherapeutische Behandlung neurotischer Störungen bezeichnet. Die Lehranalyse dient der psychoanalytischen Ausbildung.
 
 10) Soziologie: Methode bei der empirischen Untersuchung sozialer Phänomene; wesentlicher Verfahren sind die Meinungsumfrage (zum Teil mittels Fragebogen) und die Methoden der Statistik (Faktorenanalyse, Inhaltsanalyse, Itemanalyse, Varianzanalyse).
 
 11) Sprachwissenschaft: Zerlegung sprachlicher Einheiten in ihre Elemente mit Beschreibung ihrer Beziehungen untereinander und zum Ganzen. Gegenstand der Analyse können Wörter (Wortanalyse), Sätze (Satzanalyse) oder Texte (Textanalyse) sein; die Analyse kann sich auf die phonetische, phonologische, morphologische und semantische Struktur beziehen. Verfahren der Analyse sind z. B. Kommutation, Substitution und Deletion. Systematisiert wurde die Analyse in der Sprachwissenschaft besonders von den Vertretern des Strukturalismus. (Komponentenanalyse)
 
 12) Systemtheorie: die Systemanalyse.
 
 13) Volkswirtschaftslehre: Die wirtschaftstheoretische Modellanalyse unterscheidet Partial- und Totalanalyse (Partialmodell, Totalmodell), mikro- und makroökonomische Analyse (Mikroökonomik, Makroökonomik), statische Analyse und dynamische Analyse; außerdem kann die wirtschaftstheoretische Analyse Zusammenhänge im Nachhinein beschreiben (Ex-post-Analyse) oder mithilfe von Planungs- und Erwartungsgrößen im Vorhinein erklären (Ex-ante-Analyse).
II
Analyse
 
[griechisch, wörtlich »Auflösung« ], Musikanalyse ist das Erkennen und Erklären einzelner Elemente und ihres Zusammenwirkens innerhalb eines Titels (Komposition, Arrangement), d. h. Untersuchung von Melodik, Rhythmik, Harmonik, Form, Dynamik, Dramaturgie (Spannung-Entspannung), Wort-Ton-Beziehung, Instrumentation, Soundgestaltung usw. Das Analysieren bildet in allen Bereichen der populären Musik, besonders aber in den sehr schnelllebigen Genres, die Grundlage für das Erkennen der für eine neue, modische, aber auch historische Erscheinung bestimmenden stilistischen (Stilistik) Merkmale. Ohne diese Kenntnisse ist eine angemessene Interpretation nicht möglich. Jeder Komponist und Arrangeur, jeder kreative Musiker beschäftigt sich deshalb mit intensivem Abhören neuer stilbildender Produktionen anderer Gruppen oder Solisten, um gegebenenfalls Elemente in sein Schaffen aufzunehmen. In der Popmusikpraxis, in der viele Titel nach Gehör gespielt werden, ist sorgfältiges Analysieren der Vorlagen notwendig, um deren musikalische Substanz im Wesentlichen zu erfassen. Auch in der Ausbildung, im Unterricht, spielt die Analyse eine wichtige Rolle, z. B. beim Erarbeiten von harmonischen Abläufen, rhythmischen Begleitfiguren u. a., aber auch im Vergleich von Chorussen (Chorus) namhafter Solisten, im Aufspüren unterschiedlicher Wirkungsweisen von Instrumentaleffekten usw. Ebenso notwendig ist die Analyse für die Repertoire- und Programmgestaltung, etwa beim Erforschen von Liedgut einer Epoche oder Region für ein Folkloreprogramm. Auch Produzenten, Redakteure und Moderatoren müssen sich mit analytischen Untersuchungen bzw. deren Ergebnissen beschäftigen, um sich über Wirkungsfaktoren, Rezeptionsfragen und inhaltlich-dramaturgische Aspekte zu informieren, um sich eigene begründete Wertmaßstäbe zu schaffen. Da musikalische Zustände oder Zusammenhänge nur be- bzw. umschrieben werden können, wird die Musikanalyse immer subjektiv gefärbt sein, nicht vergleichbar einer exakten mathematischen Berechnung. Analytische Tätigkeit in der populären Musik setzt nicht nur Fachkenntnis, sondern auch — bedingt durch den raschen Wandel modischer Erscheinungen — ständiges Beschäftigen mit dieser Materie voraus. Die Analyse des musikalischen Materials allein reicht jedoch bei weitem nicht aus, um Historisches und Gegenwärtiges einzuordnen. Gesellschaftliche Aspekte, kulturpolitische Prozesse, soziologische Erkenntnisse (z. B. Veränderungen innerhalb von Zielgruppen), besonders auch ökonomische Fragen (Marktanalyse) und der Popularitätsgrad der Interpreten sind einzubeziehen, soll eine einigermaßen treffende Vorstellung von Charakter und Aufbau eines Titels erreicht werden.
 

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Ana|ly|se, die; -, -n [mlat. analysis < griech. análysis = Auflösung, Zergliederung, zu: analýein = auflösen, zu: lýein, ↑Lysis]: 1. (bildungsspr.) Untersuchung, bei der etw. zergliedert, ein Ganzes in seine Bestandteile zerlegt wird: eine wissenschaftliche, sorgfältige A.; die A. der Marktlage; Die Formulierungen, welche ich in meiner A. des Hitlerreichs geprägt hatte (Niekisch, Leben 285); eine A. machen, vornehmen, durchführen. 2. (Chemie) Ermittlung der Einzelbestandteile von zusammengesetzten Stoffen od. Stoffgemischen mit chemischen od. physikalischen Methoden: eine quantitative, qualitative A. durchführen.

Universal-Lexikon. 2012.

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